Die Beziehung zur Natur ist ein Abbild der Beziehung zu unserer Innenwelt und zu unseren Mitmenschen. Wie wir mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen umgehen, lässt sich nicht davon trennen, wie wir miteinander und mit uns selbst umgehen. Für viele Menschen ist heute eine intensive Beziehung zur Natur nur schwer zugänglich oder ausschließlich in einer beherrschenden Form möglich. Manchen Menschen ist sie fast völlig verloren gegangen.
Naturpädagogik will die Beziehung von Mensch und Natur fördern und neu knüpfen. Vor diesem Hintergrund kommt dem Waldkindergarten in unserer Gesellschaft eine besondere Bedeutung zu. Spielerisches Erleben der in der Natur stattfindenden Lebensprozesse (zum Beispiel Wechsel der Jahreszeiten) legen schon früh die Grundlagen für einen verantwortungsvollen Umgang in und mit der Natur. So ist es nachvollziehbar, dass die unmittelbare, auf dem eigenen Erleben basierende Begegnung mit der Natur eine wichtige Grundlage für einen veränderten Umgang mit der Natur, mit uns selbst und miteinander ist.
Was ist ein Waldkindergarten?
Ursprünglich kommt diese Idee aus Dänemark. Hier wurde vor etwa 45 Jahren der erste Waldkindergarten gegründet. Inzwischen gibt es in Deutschland ca. 350 Waldkindergärten mit zunehmender Tendenz. Ein Waldkindergarten bietet Kindern die Gelegenheit, zu allen Jahreszeiten und bei jedem Wetter in der freien Natur unter pädagogischer Anleitung zu spielen.
Auf den folgenden Seiten stellen wir das pädagogische Konzept des Waldkindergartens vor und geben einen Einblick in den Tagesablauf der Waldkinder.